Schlechte Gerüche im Auto sind unangenehm, vor allem aber hartnäckig. Wer sie dauerhaft entfernen will, muss eine gründliche Innenreinigung am Fahrzeug vornehmen. Der Waschbär zeigt, wie der frische Duft zurückkehrt.
Für schlechte Gerüche im Auto sind wir meist selbst verantwortlich: vergessene Essensreste, verschüttete Flüssigkeiten (ganz mies: Milch!) oder volle Aschenbecher. Aber manchmal ist die Ursache nicht ganz so offensichtlich – zum Beispiel bei einer müffelnden, schlecht gewarteten Klimaanlage oder schlechtem Geruch durch Feuchtigkeit im Innenraum. Der Waschbär erklärt, woher der Mief kommt und wie man ihn schnell wieder loswird.
Gründliche Reinigung als erster Schritt gegen Gerüche
Duftbäumchen helfen nicht, sie übertünchen höchstens den schlechten Geruch. Auch andere oft zitierte Tipps wie Kaffeepulver, das den Geruch neutralisieren soll, sind eher mit Vorsicht zu genießen. Denn mit der Zeit, beginnt auch Kaffee schlecht zu riechen. Falls Sie Kaffee verwenden, müssen Sie ihn täglich austauschen. Die eigentliche Lösung ist eine Reinigung des Innenraums. Oft hilft es nicht, sich nur um die stinkende Stelle zu kümmern, denn die Gerüche haben sich längst festgesetzt. Hier sollten Sie den Innenraum einmal komplett reinigen. Dabei keine Angst vor zu viel Wasser! Mit geöffneten Türen gut durchlüften und austrocknen lassen. Und: Wer nicht auf frischen Duft im Wagen verzichten möchte, kann ein kleines Säckchen mit Waschpulver gefüllt ins Auto legen.
Wichtig: Das Putzen hilft nichts, wenn die Ursache für den schlechten Geruch nicht zu beseitigen ist. Im Zweifelsfall hilft nur die Profi-Reinigung.
Ursachen für schlechte Gerüche
1. Essensreste und anderer Schmutz
Oft ist die Ursache hinter einem schlechten Geruch einfach und schnell gefunden. Dann sollte man sie umgehend durch eine gründliche Reinigung beseitigen. Da hilft nur gründliches Putzen. Für Flecken auf den Sitzen und Stoffteilen am besten einen Polsterreiniger verwenden. Wichtig: Vor der Benutzung von Polsterreinigern oder anderen Chemikalien immer an einer verdeckten Stelle auf Materialverträglichkeit prüfen.
2. Bakterien in der Klimaanlage
Wenn die Klimaanlage nach dem Einschalten einen schlechten Geruch verbreitet, liegt es daran, dass sich Pilze und Bakterien auf dem Verdampfer und im Gebläse angesiedelt haben. Das riecht nicht nur modrig, sondern ist auch nicht unbedingt gesund. Um dem entgegenzuwirken, hilft nur eine Desinfektion der Klimaanlage. Die können auch Laien selbst durchführen, dafür gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ein Spray, das im Innenraum verdampft wird, oder ein Schaum, der direkt auf den Verdampfer gesprüht wird. Beide Varianten machen der Geruchsbelästigung den Garaus. Ebenfalls wichtig: Die Klimaanlage alle zwei bis drei Jahre vom Profi warten lassen. Dabei wird das Kühlmittel aufgefüllt und das System auf Dichtigkeit geprüft.
3. Verstopfter Pollenfilter
Auch der Pollenfilter kann, wenn er verstopft ist, einen schlechten Geruch absondern. Denn dann funktioniert der Luftaustausch nicht mehr optimal, und es sammelt sich Feuchtigkeit. Das wiederum ist ein hervorragender Nährboden für Schimmel und andere Mikroorganismen, die die Luft verpesten. Deswegen empfiehlt es sich, den Pollenfilter einmal jährlich auszutauschen. Wer dabei etwas für seine Gesundheit tun will, greift auf einen Aktivkohlefilter zurück. Er kostet kaum mehr als ein herkömmlicher Papierfilter, filtert aber neben Pollen und Staub auch Stickoxide aus der Luft.
4. Zigarettenqualm
Wurde im Auto geraucht, hält sich der Nikotingeruch hartnäckig. Um ihn wieder aus dem Auto zu bekommen, ist es mit einer Innenreinigung oft nicht getan. Um den Geruch zu neutralisieren, kann über Nacht etwas Kaffee in den Wagen gestellt werden. Am nächsten Tag sollte er wieder entfernt oder zumindest ausgetauscht werden. Öle im Kaffee werden mit der Zeit ranzig und verbreiten dann ebenfalls einen schlechten Geruch. Alternativ eignet sich ein Schälchen mit Essig oder einer Natron-Zitronenmischung. Wenn jedoch über längere Zeit im Wagen geraucht wurde, sitzt der Geruch so tief, dass kein Weg an einer Innenreinigung beim Profi vorbeiführt.
5. Feuchtigkeit im Innenraum
Bei modrig, schimmligem Geruch ist meist zu viel Feuchtigkeit im Innenraum. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Um den Wagen trockenzulegen, sollten erst mal alle Abläufe freigelegt werden. Staut sich dort Wasser, kann es schnell in den Innenraum gelangen. Auch ein verstopfter Innenraumfilter kann für feuchte, miefige Luft sorgen. In diesem Fall sollten Sie diesen austauschen lassen. Allerdings kann die Feuchtigkeit auch einfach über regennasse Kleidung in das Fahrzeuginnere gelangt sein. Hier helfen spezielle Auto-Entfeuchter oder ein kleines Säckchen mit Katzenstreu. Auch der regelmäßige Einsatz der Klimaanlage hilft, den Innenraum trockenzuhalten, da sie der Luft Feuchtigkeit entzieht.
Wenn nichts mehr hilft: Ozon-Behandlung
Bei besonders hartnäckigen Gerüchen wie bei verschütteter Milch hilft nur eine Profi-Innenreinigung. Dauerhaft vertreibt den Mief die anschließende Ozonbehandlung. Der Vorteil: Neben dem schlechten Geruch, beseitigt Ozon auch alle Bakterien, Keime und Pilze, die für die schlechte Luft verantwortlich sind. Es handelt sich also um eine Art Desinfektion. Aber Ozon hilft nur bei biologischem Mief, nicht bei chemischen Geruchsquellen. Die Kosten für eine Ozon-Behandlung liegen meist um 100 Euro.
Wie kann ich dem Mief vorbeugen?
In einem sauberen und trockenen Auto entsteht kein Mief. Deshalb regelmäßig Müll entsorgen und Aschenbecher leeren sowie die Innenreinigung mindestens zweimal im Jahr gründlich mit passenden Produkten reinigen. Innenraumfilter, Dichtungen und Wasserabläufe kontrollieren, damit der Innenraum trocken bleibt. Die Klimaanlage regelmäßig warten und am besten immer kurz vor Fahrtende abschalten. Dann kann eventuelles Kondenswasser noch verdampfen und die Bakterien haben es nicht ganz so leicht.