Wildwechsel, Nebel, Sturm und Schmuddelwetter – Herbstanfang. Der beginnende Herbst erfordert besondere Vorsicht im Straßenverkehr.
Fuß vom Gas
Deshalb empfiehlt der ADAC zum Herbstanfang: Fuß vom Gas! Um Unfälle bei eingeschränkter Sicht, etwa durch Nebel, zu vermeiden, hilft die Faustformel: „Sichtweite = Fahrgeschwindigkeit“ Das bedeutet: Liegt die Sicht bei weniger als 50 Metern, darf der Tacho nicht mehr als 50 km/h anzeigen. Zur Orientierung dienen die Leitpfosten am Straßenrand, die auf Landstraßen und Autobahnen im 50-Meter-Abstand stehen.
Gedrosseltes Tempo bei schlechter Sicht oder bei Fahrten durch Waldstücke empfiehlt sich nicht nur wenn man die Straßenverkehrsordnung im Auge hat: Mit abnehmendem Tageslicht sind Wildtiere morgens später und abends früher aktiv. Rund 2.800 Verkehrsteilnehmer werden jährlich bei Wildunfällen verletzt. Taucht Wild auf der Fahrbahn auf, sollte man sofort bremsen, gegebenenfalls abblenden und hupen, aber nicht unkontrolliert ausweichen. Passiert dennoch ein Unfall, muss die Unfallstelle gesichert und die Polizei informiert werden – auch wenn das Tier nur verletzt wurde und wieder im Wald verschwindet. Angefahrene Tiere sollten Sie auf keinen Fall berühren – sie könnten auskeilen oder Krankheiten übertragen.
Doch nicht nur vorausschauendes Fahren ist besonders im Herbst Pflicht, auch der Blick nach oben kann vor unliebsamen Überraschungen bewahren. Bei Sturm und starken Winden sollte man sein Auto nicht unbedingt unter Bäumen, insbesondere Pappeln, parken. Vielfach unterschätzt wird auch die Schmierseifenwirkung von feuchtem Laub oder des so genannten Bauernglatteises: Wenn landwirtschaftliche Fahrzeuge nach der Ernte die Straße verschmutzen, können Lehm- und Erdklumpen leicht zu gefährlichen Situationen führen, insbesondere wenn sich die Klumpen mit Feuchtigkeit zu einem rutschigen Schmierfilm verbinden. Daher raten Experten, im Herbst auch auf vermeintlich sicheren Strecken besonders vorsichtig zu fahren.
Je schmutziger das Fahrzeug – desto größer die Gefahr
Nicht nur der Schmutz auf der Fahrbahn, auch der Schmutz am Auto birgt Gefahren. Durch eine verschmutzte Frontscheibe sieht man viel schlechter. Tests belegen, wie erheblich solche Beeinträchtigungen sind.
Je schmutziger die Scheibe, desto stärker wir man geblendet. Auch verdreckte Beleuchtung ist uneffektiv, da die Scheinwerfer durch den Schmutzbelag „gedimmt“ werden. Ist die Beleuchtungsanlage verschmutzt, sieht man nicht nur selbst schlechter, sondern man wird auch schlechter gesehen. Das erhöht die Gefahr von Zusammenstößen und Auffahrunfällen. Experten weisen darauf hin, dass die Wahrnehmung von Fahrzeugen im Straßenverkehr wesentlich vom
„Glanzgrad“ der Fahrzeugoberfläche abhängt, sprich vom Anteil des reflektierten Lichts. Saubere Testfahrzeuge erreichen, je nach Zustand des Autolacks, Glanzgradwerte von 87 bis 93 Prozent.
Bei stark verschmutzten Fahrzeugen sinkt der Glanzgrad auf bis zu 15 Prozent. Die gefährliche Folge: Mit abnehmendem „Glanzgrad“ der Lackierung gleicht sich die Fahrzeug-Silhouette immer mehr der Umgebung an. Ein verschmutztes Auto mit niedrigem Glanzgrad wird bei Tempo 80 km/h erst gut vier Sekunden später wahrgenommen als ein strahlender Saubermann. Die verspätete Wahrnehmung entspricht 90 Metern auf der Fahrbahn! Diese Zeitverzögerung von vier kostbaren Sekunden kann in einer gefährlichen Situation darüber entscheiden, ob es zu einem Unfall kommt oder nicht.
Passend zum Herbstanfang – der Waschbär hat immer die richtige Wäsche zur jeweiligen Jahreszeit!